Klasse 2 c und die Landart 2015
Mehrere Objekte auf dem Rundweg in Ebstorf sind von den Klassen 1 - 4 der Ebstorfer Mauritius-Schule gestaltet worden. Klasse 2 c mit Lehrerin Tatjana Sielke installierte zum Thema „Rapunzel“ einen Turm, zusammengesetzt aus Weidenruten, mit einem darüber hängenden dicken Zopf aus groben Strohbändern, den die Kinder schon im Vorfeld geflochten und mit bunten Filzbändern und hölzernen Perlenketten verziert hatten.
Los ging es an einem Donnerstag zu unserem „Waldtag“ mit 2 Bollerwagen zum Transport der Weidenruten, einiger Steine und nach und nach fast allen gut gefüllten Rücksäcken. Es war ein heißer Sommertag, die Kinder wirbelten Staubwolken auf und hatten kaum einen Blick für eine üppig in blau und gelb blühende Wiese oder den alten Pferdeunterstand mit einem weißschaumig blühenden Holunderbaum davor, der leider in der nächsten Nacht abbrennen sollte.
Wir erreichten unseren vermeintlichen „Aufbauplatz“ und machten nach der langen „Anreise“ zur Stärkung erst einmal ein kunterbuntes „Räuberfrühstück“: auf einer mitgebrachten Decke wurden alle Köstlichkeiten ausgebreitet, und jeder konnte sich von allem etwas nehmen.
Dann ging es an die Arbeit: ein Gerüst aus Weidenruten wurde in der Erde verankert, und viele andere Weidenruten immer abwechselnd „ein vor - ein dahinter“ eingeflochten. Dazu brauchte es die Hände einiger Kinder, die die Ruten in Position hielten. Für alle Kinderhände war die Baustelle zu klein. So bauten etliche Kinder aus totem Holz ein Tipi, während andere einfach nur mit dem mitgebrachten Fußball spielten oder schon die Steine aus dem Bollerwagen als eine Art Weg vor dem Turm platzierten. Den Zopf befestigten wir mit einem Seil an einem Ast über dem Turm. Gruppenfoto mit Zopf und Kindern und – fertig!
Nach einem 2. kleinen Imbiss von dem Räuberfrühstück machten wir uns auf den Rückweg und begegneten Frau Gille mit dem Schulhund, die allerdings sehr bezweifelte, dass wir an der richtigen Stelle gebaut hatten. Und richtig, einige Tage später mussten wir erneut einen Waldtag einlegen und unsere Installation umziehen. Der Turm hat dadurch etwas gelitten, war aber noch als solcher zu erkennen. Wir gestalteten einen Steinweg zur einen Seite und einen solchen auf der anderen Seite aus den restlichen Weidenruten und umrahmten das Ganze mit kräftigen alten Holzstämmchen.
Wieder einige Tage später, die Landart 2015 war inzwischen offiziell eröffnet, gab es ein Klassenfest mit Schülern, Geschwistern, Eltern und zwei Bollerwagen, gefüllt mit leckeren Köstlichkeiten. Gemeinsam gingen wir die Strecke der Landart 2015 ab, erfreuten uns an den Ideen der anderen Künstler und ließen es uns bei einem Picknick auf den Bänken des Waldkindergartens gut gehen mit saftigen Erdbeeren, kleinen Würstchen im Schlafrock, frischem Kuchen mit heißem Kaffee für die Großen sowie knackigen Gemüsesticks mit pikanten Dips und manches andere mehr noch.
Die Kinder konnten im Wald toben und ihren Fantasien freien Lauf lassen oder sich amüsieren beim Betrachten ihrer Grimassen in den verchromten Kaffeekannen, während die Erwachsenen Zeit fanden für gemeinsame Gespräche. Ein schöner Sommernachmittag für alle, die sich auf den Weg gemacht haben.
Beate Tito