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Was wird an Ostern gefeiert?

 

Welche Bedeutung haben Gründonnerstag,

Karfreitag,

Karsamstag,

Ostersonntag und Ostermontag?

 

Wie berechnet man eigentlich das Osterdatum?

Nach neutestamentlicher Überlieferung ereignete sich die Auferstehung Christi in den Tagen des vom Frühlingsvollmond abhängigen jüdischen Pessachfestes. Ostern findet bis heute deshalb immer relativ zeitnah mit dem jüdischen Pessachfest statt.

► Pessach wird nach dem jüdischen Kalender vom 15. bis 22. Nisan (jüdischer Monat) gefeiert.

► Als Osterdatum wurde im Jahre 325 auf dem Konzil von Nicäa der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling festgelegt. Der früheste Ostersonntag fällt folglich auf den 22. März, der späteste auf den 25. April.

► Nach dem Datum des Osterfestes richten sich fast alle anderen beweglichen Feiertage im Kirchenjahr.

 

Gründonnerstag

Was feiern wir?

Beim letzten Abendmahl mit den Aposteln setzte Jesus das wichtigste Sakrament seiner neuen Kirche ein. Katholiken, Orthodoxe und Anglikaner nennen es „Eucharistie“ (griechisch „Danksagung“). Der Gottessohn reichte den Jüngern Brot und Wein. Der Verräter Judas verließ den Saal, die Leidensgeschichte begann mit dem Wachen und Beten Jesu vor der Verhaftung im Garten Gethsemane.

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Die Fußwaschung und das letzte Abendmahl (Altarretabel des Sieneser Doms)

Wie wird gefeiert?

Viele Kirchen feiern um 20 Uhr die „Messe vom letzten Abendmahl“ – ohne Glocken und Orgel. Das Kruzifix über dem Altar ist verhüllt, Fastentücher sollen an das Hungern erinnern. In manchen katholischen Kirchen waschen Priester Gläubigen die Füße, so wie es einst Christus zum Zeichen der Liebe an den Jüngern tat.

Welche Bräuche gibt es?

In katholischen Gegenden ziehen Kinder von Haus zu Haus, laden zum Gottesdienst, bekommen dafür Eier. Nach altem Aberglauben winkt Geld, wenn man jetzt viel Grünzeug, Linsen oder Honig isst. Der Tag verdankt seinen Namen offenbar dem althochdeutschen Wort „grunen“: Gründonnerstag als Tag der „Greinenden”, der Weinenden, der Büßer.

 

Karfreitag

Welches Ereignis begehen wir?

In der Nacht wurde Jesus verhaftet, verhört und gefoltert. Die Schergen peitschten ihn aus und drückten ihm eine Dornenkrone auf den Kopf. Frühmorgens verurteilte ihn der römische Statthalter Pontius Pilatus zum Tode. Um 9 Uhr wurde der Gottessohn ans Kreuz geschlagen, um 15 Uhr starb er. Getreue bestatteten ihn in einem Felsengrab.

   

       Kreuzigungstriptychon, Rogier van der Weyden, 1445

Wie wird gefeiert?

Für Katholiken ist es ein Bußtag, für evangelische Christen sogar der höchste Feiertag des Jahres – deshalb ist es ein „stiller Feiertag“, an dem z.B. Sport- und Tanzveranstaltungen verboten sind. In vielen Kirchen beten Gläubige den Kreuzweg mit seinen 14 Stationen. Nachmittags folgt oft eine „Feier vom Leiden und Sterben Christi“; die Gläubigen knien einzeln vor dem Kreuz nieder. Glocken und Orgel schweigen. Es wird gefastet, in vielen Familien wird auf Fleisch verzichtet – es gibt Fisch.

Welche Bräuche gibt es?

„Karfreitag“ kommt vom althochdeutschen „Kar“ für „Trauer, Buße“. In Bad Cannstatt, Fulda, Hamburg, Lohr am Main, München, Schwäbisch Gmünd und Wuppertal ziehen Prozessionen durch die Straßen, meist hinter einem großen Kruzifix, manchmal auch mit Jesus und römischen Legionären. Am Karfreitag gebackenes Brot gilt als heilig.


 

Karsamstag

 

Was feiern wir?

Ein Trupp Legionäre wacht am Grab, denn die Hohepriester fürchten, Jesu Anhänger könnten den Leichnam stehlen. Nach dem Nikodemus-Evangelium steigt Jesus in die Unterwelt hinab, lässt Engel den Satan fesseln, führt Adam sowie „alle Gerechten“ ins Paradies.

Wie wird gefeiert?

In den Kirchen gibt es erst am Abend, der als Beginn der Osternacht bereits zum Sonntag gehört, einen Gottesdienst: die Ostermesse. Am Abend ziehen sie mit Kerzen in die Kirche ein, die Glocken läuten und die Orgel spielt.

Welche Bräuche gibt es?

Nach altem Brauch gibt es einen Hausputz – „Judas (der Verräter Jesu) wird ausgefegt“. Feldarbeit ist verboten: Der Boden, in dem Christus liegt, soll in Ruhe gelassen werden. Osterfeuer sind inzwischen weit mehr als eine christliche Tradition. Viele Familien treffen sich auf Wiesen oder auf Flussauen und feiern an einem großen Feuer Ostern – ganz ohne kirchlichen Hintergrund. Die Feuer haben einen heidnischen Ursprung: Bei den Germanen sollten sie den Winter vertreiben.

 

Ostersonntag

 

Was feiern wir?

Am frühen Morgen verjagt ein Erdbeben die Wächter, öffnet das Grab. Maria Magdalena, nach ihr auch die Apostel Petrus und Johannes entdecken: Es ist leer. Maria Magdalena begegnet dem Auferstandenen und spricht sogar mit ihm. Die Auferstehung steht im Zentrum des christlichen Glaubens: Christi Sieg über den Tod sichert auch seinen Gläubigen das ewige Leben.

        

           Auferstehung (Dieric Bouts, um 1455)

Wie wird gefeiert?

Zu den Ostermessen gibt es Osterkerzen mit Jahreszahl, auf Friedhöfen werden Grablichter angezündet. Der traditionelle Osterspaziergang erinnert an die Wanderung zweier Jünger, denen Jesus begegnete.

Welche Bräuche gibt es?

Osterhase, Osterei, Palmkätzchen und Birkengrün sind vom Christentum übernommene Lebenssymbole aus heidnischer Zeit ("Nicht-zum-Christentum-bekehrt-Seins".

 

Ostermontag

 

Die Nachricht von der Auferstehung verbreitet sich wie ein Lauffeuer in der jungen christlichen Gemeinde in Jerusalem, neue Hoffnung tröstet die Trauernden. Heute ist Ostermontag ein zusätzlicher Feiertag.

Wie wird gefeiert?

Die Kirchen feiern weitere Ostermessen.

Welche Bräuche gibt es?

In vielen Gegenden gehen Bauern mit ihren Familien die Felder mit der Wintersaat ab.

In Traunstein (Bayern) treffen sich Trachtenvereine zu einem Schwertertanz, der den Winter austreibt, und zum Georgiritt mit festlich geschmückten Pferden und Wagen.

 

 

 

Aber - warum bringt (versteckt) nun der Osterhase die Ostereier?

Im deutschen Raum wurde der Osterhase erstmals im Jahre 1678 genannt. Tatsächlich ist dieser Brauch bei uns nicht älter als 100 Jahre. Noch im vorigem Jahrhundert war der eierlegende Osterhase in einigen Teilen Deutschlands völlig unbekannt.

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So kam dieser Aufgabe im westfälischen und hannoverschen Raum lange dem Fuchs zu, in Schleswig-Holstein, Oberbayern und Österreich dem Hahn, in Thüringen dem Storch und in der Schweiz dem Kuckuck.

In neuerer Zeit hat sich der Osterhase als Eierbringer überregional durchgesetzt.
Warum sich der Osterhase durchgesetzt hat, dafür gibt es verschiedene Begründungen.

Zum Weiterlesen oder unter: www.ostern-feiern.de - jeweils zum Anklicken.